Ängste sind in der homöopathischen Behandlung ein wichtiges Thema. Wohl alle großen homöopathischen Arzneien haben Ängste im Mittelbild enthalten und können im Umkehrschluss bei der Behandlung von Ängsten helfen. Ich frage meine Patienten immer nach ihren Ängsten.
Jeder von uns hat Ängste. Die Art der Ängste dient für mich zur Unterscheidung der Mittel.
Jemand, der Existenzängste hat, benötigt ein anderes Mittel, als jemand, dessen größte Angst es ist, irgend etwas vergessen zu haben oder nicht mehr gesund zu werden. Solche Ängste begleiten uns ehe ständig oder immer wieder aufflackernd. Sie sind also mehr chronisch, und wir benötigen ein Konstitutionsmittel, das uns insgesamt stärkt.
Etwas anders ist es mit akuten Ängsten. Hier liegt in der Regel ein ganz konkreter Grund oder Auslöser vor. „Etwas ist passiert, und ich habe Angst“ oder „etwas wird passieren (an einem ganz bestimmten Termin) vor dem ich Angst habe“. Hier gibt es in der Homöopathie einige Mittel, mit denen man sich gut helfen kann, z. B. Aconitum, Arsenicum album, Argentum nitricum oder Gelsemium.
Arsenicum album kann vor einer Reise nützlich sein, wenn man sehr aufgeregt und unruhig ist. Große Besorgnis, ob wohl alles gut gehen wird, versucht alles durchzuplanen. Arsenicum schenkt dann Frieden und Vertrauen.
Aconitum ist ein Mittel für Schreck jeder Art oder Schock. Das kann nach einem Unfall sein. Auch wenn einem vielleicht gar nichts dabei passiert ist. Aber man ist innerlich „erzittert“, „tief erschreckt“. Oder durch den Erhalt einer schlechten Nachricht.
Über Argentum nitricum und Gelsemium habe ich schon mal geschrieben. Beide können gut helfen bei Ängsten vor bestimmten Terminen oder vor Prüfungen.
Die Mittel sind für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet.
Als Potenz empfehle ich die C 30 oder LM 30. Einnahme nach Bedarf, akut bis zu 5 X täglich (1-2 Tage lang) .